Zu spät aufgewacht : Werder unterliegt 0:1

Tim Wiese hielt wieder stark, beim 0:1 war er machtlos. Das Gegentor und die daraus resultierende Niederlage sind eine ganz schwere Hypothek fürs Rückspiel.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Das wird ganz schwer: Durch eine 0:1-Niederlage gegen den Hamburger SV ist Werder vor dem Halbfinal-Rückspiel des UEFA-Cups in einer ganz schlechen Ausgangsposition. Piotr Trochowski sorgte mit einem Kopfball in der 28. Minute für das Tor des Abends. Der HSV hatte sich die Führung verdient, danach wurde Werder aber immer stärker. Leider fehlten im Spiel nach vorn die richtig guten Ideen und die letzte Konsequenz vor dem Tor, so dass der Bremer Fleiß nicht mehr belohnt wurde.

Geburtstagskind Thomas Schaaf schickte eine auf vier Positionen veränderte Mannschaft ins europäische Halbfinale. Dusko Tošiæ, Sebastian Prödl, Peter Niemeyer und Markus Rosenberg mussten weichen, dafür begannen wieder Clemens Fritz, Sebastian Boenisch, Mesut Özil und Claudio Pizarro.

Sofort Aufregung vor beiden Toren

In einer aufgeladenen und alle eliktrisierenden Atmosphäre begann das Spiel gleich mit einem echten „Stromschlag“, denn kaum war eine Minute gespielt, tauchte Ivica Olic schon völlig allein vor Tim Wiese auf. Werders Schlussmann hielt überragend, eine ungemein wichtige Szene!

Auch Werder hatte gleich was zu bieten, Diego prüfte aus 18 Metern Frank Rost, der hielt im Nachfassen (2.). Kurz danach verfehlte Alex Tziolis mit einem 25-Meter-Schuss den rechten Torwinkel nur knapp. Auch danach blieb das Tempo hoch, die Intensität jeder einzelnen Aktion war bis auf die Tribüne zu spüren.

Allerdings: Dafür war vor allem der HSV verantwortlich, der deutlich ballsicherer und ideenreicher agierte, auch wenn größere Chancen vorerst ausblieben. Werder näherte sich nur sehr zaghaft dem Gäste-Tor und hatte Pech, dass nacheinander Almeida, Pizarro und wieder Almeida in guten Positionen die Zuspiele ihrer Kollegen nicht erreichten. Wirklich gefährlich wurden als nächstes wieder die Hamburger: Paolo Guerrero zog aus 16 Metern zentraler Position ab − Wiese musste abtauchen und tat das auch in starker Manier (20.).

Verdienter Rückstand

Mit der nächsten Möglichkeit wurde der HSV für seine bis dahin überzeugende Darbietung belohnt: Nach einem Ballverlust von Sebastian Boenisch warfen Pitroipa und Demel den Turbo an, Demel flankte von rechts weit in den Sechzehner, wo Clemens Fritz Piotr Trochowski aus den Augen gelassen hatte. Der kleine Dribbler köpfte über Tim Wiese hinweg zum 0:1 ins Tor (28.). Danach passierte nicht mehr viel, mit dem

wichtigen Auswärtstor auf der Habenseite zogen sich die Gäste zurück und Werder fiel weiter kaum was ein. Nur einmal wurde es noch gefährlich: einen von Diego vors Tor gechippten Ball köpfte Claudio Pizarro ein gutes Stück vorbei (44.).

Auch nach der Pause sorgte erst mal nur Hamburg für Gesprächsstoff: zuerst die „Fans“, die im Block mehrere Rauchbomben zündeten und damit für eine Unterbrechung sorgten, dann Dennis Aogo mit einem 18-Meter-Schuss, der das Außennetz traf. Danach übernahm aber Werder das Kommando, spielte zielstrebiger nach vorn, allerdings weiter recht einfallslos. So konnte Almeidas Kopfball in der 51. Minute nur für Gefahr sorgen, weil Frank Rost vorher Mühe mit einer Fritz-Flanke gehabt hatte.

Werder wird immer gefährlicher

Werder mühte sich weiter, ohne zwingend zu werden. Boenischs Distanzschuss (60.) und Almeidas Kopfball (61.) strichen deutlich am Kasten vorbei, Pizarros Versuch aus 14 Metern wurde abgefälscht (65.).

Direkt davor hatte Tim Wiese wieder alles aufbieten müssen, um gegen den allein vor ihm auftauchenden Ivica Olic zu parieren. Bei einem weiteren Konter verpasste eine Minute später Pitroipa nur knapp.

Im Anschluss ließen die Grün-Weißen aber nichts mehr zu, sondern drängten nun endlich mit Vehemenz auf den Ausgleich. Angetrieben vom ganz starken Mesut Özil erspielten sie sich nun eine Reihe guter Möglichkeiten, doch zielten stets zu ungenau. Rosenberg hatte die größte Möglichkeit, schaufelte aber aus 10 Metern drüber, auch Diego und Pizarro fehlte die Feinjustierung (75. und 77.).

Zum Ende spielte Werder zwar ständig und geduldig um den Strafraum herum, kam aber kaum zum Abschluss. Der eben eingewechselte Sebastian Prödl versuchte noch mal einen Kopfball (85.) und Naldo zwang Rost aus 30 Metern zu einer Parade − dann war Schluss. Werder verpasste es, sich für seinen Fleiß zu belohnen, war allerdings auch zu spät aufgewacht. Im Rückspiel in einer Woche in Hamburg wartet nun eine ganz schwere Aufgabe auf die Bremer.

Enrico Bach

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