Wiener Lehren: "Ordnung und Zweikämpfe über 90 Minuten"

Noch 22 Minuten fehlen dem aktuell 619-Minuten-ohne-Gegentor-Mann Tim Wiese zu Oliver Recks Bestmarke.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Seit mehr als vier Wochen führt das Bochumer Urgestein Frank Heinemann den Trainerposten tief im Westen in sogenannter Interimsfunktion. Werder Bremens Auswärtsspiel gegen den VfL am Sonntag, 25.10.2009, um 17.30 Uhr wird jedoch aller Voraussicht nach vorerst das letzte dieser Art Jobstatus für Heinemann sein.

 

Ob der 44-Jährige dann fest befördert wird oder jemand ganz anderes den Cheftrainer-Posten bekleiden soll, bleibt der Öffentlichkeit noch verborgen. In Heinemanns Kurz-Bilanz stehen einem Sieg in Nürnberg und einem Heim-Unentschieden gegen Meister Wolfsburg zwei Derby-Niederlagen gegen Schalke und Dortmund gegenüber.

 

Letztes des Spiel der Bochumer Interims-Lösung?

 

Ihm und der Mannschaft bleibt einstweilen nichts anderes übrig, als genügend Argumente für seine etwaige weitere Arbeit an leitender sportlicher Stelle zu liefern. Davor währte vier Jahre und vier Monate die Ära des Marcel Koller. Ein Geheimnis hat Bochums Heinemann dagegen vorzeitig selbst gelüftet. Philipp Heerwagen wird nach seinem auskurierten Kieferbruch gegen die Grün-Weißen wieder im Tor stehen. Auf der gegenüber liegenden Seite verhindert Tim Wiese derzeit seit 619 Bundesliga-Minuten erfolgreich jeden noch so gefährlichen Einschlag-Versuch. 22 Minuten fehlen zum vereinsinternen Maßstab, den Oliver Reck vor mittlerweile 21 Jahren gesetzt hat. 802 Minuten gelangen einst dem altgedienten Großmeister Oliver Kahn, Timo Hildebrand in Stuttgarter Diensten hält den Bundesliga-Rekord mit gar 884 Minuten ohne Gegentor.

 

Werders Vorsitzender Geschäftsführer Klaus Allofs steckt mit einem Augenzwinkern mitten in den Zeremonie-Planungen. „Nach 22 Minuten wird das Spiel angehalten, damit Tim geehrt werden kann“, verriet er auf der heutigen Pressekonferenz, um ernsthaft nachzuschieben: „Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass wir diese Erfolgsserie beibehalten wollen. Tim steht doch immer im Tor, um Gegentreffer zu verhindern. Von unserer Seite aus wird diese Serie in der Vorbereitung keine besondere Erwähnung finden.“

 

22 Minuten fehlen Tim Wiese…

 

Die Bochumer wird es herzlich wenig stören, ob ihnen ein Tor nach 40 Sekunden oder 83 Minuten gelänge, so lange am Ende Punkte für die erhoffte Entfernung aus dem Tabellenkeller dabei herausspringen sollten.

 

Welche Mittel dem Drittletzten dafür zur Verfügung stehen, weiß Werders Cheftrainer Thomas Schaaf: „Die Bochumer können nicht nur kämpfen, sie können auch spielen, ich denke da zum Beispiel an Mimoun Azaouagh. Sicher werden sie aber in erster Linie über Einsatz und Laufarbeit zum Spiel kommen.“ Frank Heinemanns Einschätzung des Gegners bedarf nicht vieler Worte: „Ein sehr starker Gegner. Wir wissen, was auf uns zukommt“, merkt Schaafs Kollege in prägnanter Form an.

 

Ein Gegner, der seit 13 Spielen ungeschlagen ist, am Donnerstag in der Europa League jedoch in den letzten 17 Minuten eine 2:0-Führung bei Austria Wien noch aus der Hand gab. Ein Warnschuss zur rechten Zeit? „Ich weiß nicht, ob ein Warnschuss nötig war“, verdeutlicht Schaaf, „wir haben ja in den Spielen davor und auch in der ersten Halbzeit in Wien gute Leistungen gezeigt. Wir hätten bei der Austria wesentlich höher führen und so für mehr Ruhe sorgen müssen. Das haben wir verpasst. Mit der zweiten Halbzeit sind wir unzufrieden. Durch unsere Passivität haben wir uns selbst in Not gebracht. Das müssen wir abstellen, um in Bochum wieder zu einer starken Leistung zu finden."

 

Ordnung und Zweikammpfverhalten

 

Deren vergangenes Heimspiel endete nach phasenweise starker Leistung 1:1 gegen Wolfsburg. Wie überhaupt der VfL in allen vier Auftritten unter Heinemann äußerst couragiert um Punkte kämpfte. Umso bedeutender wäre die Umsetzung folgender Worte Thomas Schaafs: „Ich hoffe, dass unsere Ordnung und das Verhalten in den Zweikämpfen am Sonntag wieder über 90 Minuten stimmen. Es wird darauf ankommen, dem Gegner nicht den Raum wie in Wien zu geben, da haben wir es ihm zu leicht gemacht."

 

von Maximilian Hendel

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