1:5 in Wolfsburg: Werder unterliegt dem neuen Meister

Jubel und Frust in Grün und Weiß: Während die Wolfsburger Barzagli (l.) und Madlung sich über die Deutsche Meisterschaft freuen dürfen, stemmt Hugo Almeida enttäuscht die Hände in die Hüfte.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Das war deutlich! Mit 1:5 (1:3) verlor Werder Bremen am letzten Bundesliga-Spieltag beim VfL Wolfsburg, der damit die Deutsche Meisterschaft feiert. Und meisterlich spielte der VfL auch, fügte den Bremern durch die Treffer von Misimovic (6.), Graftie (15., 56.) und Dzeko (74.) bei einem Eigentor von Sebastian Prödl (26.) die höchste Niederlage in dieser Spielzeit zu. Werder konnte durch das 12. Saisontor von Diego (31.) nur vorübergehend verkürzen.

 

Drei Tage nach der bitteren Finalniederlage im Uefa-Cup änderte Cheftrainer Thomas Schaaf seine Mannschaft auf vier Positionen. Diego und Hugo Almeida, beide in Istanbul gesperrt, standen ebenso in der Startelf wie Petri Pasanen und Aaron Hunt. Sie ersetzten Sebastian Boenisch, Peter Niemeyer, Mesut Özil und Markus Rosenberg.

 

Schneller Rückstand

 

Die ausverkaufte Volkswagen-Arena war von Beginn an auf Party eingestellt. Und die Wolfsburger Spieler wollten offenbar so schnell wie möglich mitfeiern. Es dauerte nur sechs Minuten, ehe es erstmals soweit war. Pasanen verlor den Ball am linken Strafraumeck an Hasebe, der ihn flach vors Tor brachte. Ein Abwehrversuch von Sebastian Prödl landete vor den Füßen von Misimovic, der die Kugel kompromisslos unter die Latte schoss. Das Stadion kochte noch mehr, als Wolfsburgs bester Torjäger Grafite nur neun Minuten später das 2:0 nachlegte. Gentner passte von der linken Seite an den Fünfmeterraum, wo Grafite schneller am Ball war als Prödl und ihn vorbei an Tim Wiese ins Netz spitzelte.

 

Prödl im Pech

 

Werder hatte in dieser Anfangsphase zwar mehr Ballbesitz, spielte mitunter ansehnlich mit, blieb aber gänzlich ohne Fortune. So auch in der 25. Minute, als Frank Baumann nach schönem Pass von Diego im Strafraum Barzagli aussteigen ließ, im Abschluss aber knapp verzog. Vor allem einer hatte das Pech gepachtet: Innenverteidiger Sebastian Prödl, der in der 26. Minute mit einem Eigentor für das 0:3 aus Bremer Sicht sorgte. Zunächst verlor Naldo das brasilianische Duell mit Grafite, der den Ball zu seinem Sturmpartner Dzeko passen wollte. Doch da kam die Kugel nicht an: Prödl rutschte dazwischen und fälschte unglücklich ins eigene Tor ab.

 

Drohte hier etwa ein Debakel für Werder? Die Grün-Weißen gaben selbst die Antwort, wollten nicht nur schmückendes Beiwerk der VfL-Meisterparty sein. Nach tollem Zusammenspiel mit Claudio Pizarro, der den Ball per Hacke weiterleitete, traf Diego zum 1:3. Und auch das Tor war sehenswert: Werders Nummer zehn zog gegen drei Wolfsburger unwiderstehlich in den Strafraum und schob den Ball unter Torwart Benaglio hindurch in den Kasten – sein zwölftes Saisontor. Es sollte jedoch auch der letzte Bremer Treffer in dieser Bundesliga-Spielzeit bleiben. Denn obwohl die Gäste bis zur Pause nun die bessere Mannschaft waren, konnten sie den Rückstand nicht weiter verkürzen. Auch, weil Aaron Hunt nach einem herrlich gelupften Pass von Naldo allein vor Benaglio mit einem technisch hochwertigen Volleyschuss nur die Latte traf (43.).

 

Auch nach der Halbzeit war Werder zunächst gefährlicher. Naldo zwang Benaglio per Freistoß zur ersten spektakulären Parade (47.), Pizarro prüfte den Wolfsburger Schlussmann aus kürzerer Distanz (49.). Eindeutig effektiver war der VfL: Eine Freistoßflanke von Misimovic landete bei Grafite, der aus kurzer Distanz zum 4:1 einköpfte – nach 56 Minuten war das Spiel und damit auch die Meisterschaft faktisch gelaufen.

 

Werder gibt sich nicht auf

 

Das wussten natürlich auch die Bremer, die trotzdem weiter nach vorne spielten und sich ihrem Schicksal bis zuletzt nicht kampflos ergeben wollten. Diego scheiterte per Freistoß knapp (61.), Pizarro ebenso haarscharf an Benaglio (73.). Die Wolfsburger, die ihrerseits ebenfalls zu einigen weiteren Chancen kamen, blieben im Abschluss weiterhin besser. Wenige Sekunden nach der vergebenen Pizarro-Chance schloss Dzeko einen Konter über den starken Gentner mit dem 5:1 ab.

 

Ärgerlich, aber dabei blieb es. Bemühte, aber letztlich auch müde Werderaner gratulierten dem VfL Wolfsburg fair zur verdienten, ersten Deutschen Meisterschaft. Und hoffen, dass sie in einer Woche nach dem Pokalfinale in Berlin selbst einen Titel bejubeln dürfen.

 

von Kevin Kohues

 

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