Schaafs Erinnerungen: Gladbach und die "lange Nase"

So sah es beim letzten Duell aus und überhaupt viel zu oft für Werder in Gladbach: jubelnde Borussen, konsternierte Bremer.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

"Entwarnung in Bremen!" So überschrieb man im Lande die Berichte von Werders Auswärtsspiel am 3. Bundesliga-Spieltag – 2007/08. Auch vor einem Jahr hatte Werder keines der ersten beiden Spiele gewonnen, obgleich die Situation nach dem Heim-0:4 gegen den FC Bayern eine deutlich prekärere war. Fakt ist aber: Die Bremer Ansprüche verlangen langsam nach drei Punkten – wär doch ganz treffend, wenn der Knoten wie vor einem Jahr in Nürnberg (1:0 durch ein tolles Tor von Martin Harnik) wieder im dritten Liga-Spiel platzen würde.

 

1:13 Chancen gegen Hoffenheim

 

Selbstverständlich wird es aber auch an diesem Samstag, 30.08.2008, ab 15.30 Uhr eine gegnerische Equipe geben, die das gern verhindert wüsste – sie hört auf den Namen Borussia Mönchengladbach und braucht den Dreier noch dringender als Werder. Denn der Aufsteiger "konnte den

Schwung bisher aus der 2. Liga nicht so mit rübernehmen wie Hoffenheim", weiß Werders Cheftrainer Thomas Schaaf. Auf Hoffenheim dürfte man in Gladbach gerade weniger gut zu sprechen sein, hat sich der kecke Emporkömmling und Mitaufsteiger doch just an die Bundesliga-Spitze gesetzt; ausgerechnet mit einem viel zu knappen 1:0 gegen die Borussia. 13:1 Torchancen weist der "Kicker" für diese Paarung zugunsten der TSG aus, auch gegen den VfB Stuttgart im ersten Spiel stand Gladbach letztlich deutlich mit 1:3 auf verlorenem Posten.

 

Ein Stolper-Start, der sich nicht angekündigt hatte. Gladbach war im Vorjahr souveräner Meister der 2. Liga geworden, stand monatelang auf Rang 1. Dieser Kader verlor zwar einige namhafte Kräfte wie Polanski (FC Getafe), Degen (YB Bern), Rafael (Aarhus GF) oder Bögelund (Aalborg BK), doch hatten die sowieso nur noch das zweite Glied gebildet. Stattdessen konnte die Auswahl für Trainer Jos Luhukay in allen Mannschaftsteilen verbessert werden, mit Kräften wie Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Leverkusen), Stürmer Karim Matmour (Freiburg) oder dem israelischen Mittelfeld-Internationalen Gal Albermann (Beitar Jerusalem). Auch die Testspiele machten den "Fohlen" Spaß, es gelangen Siege gegen Arminia Bielefeld (2:1), West Bromwich Albion (2:1), SC Heerenveen (3:1) und gar den FC Valencia (4:2).

 

Immer wieder "die lange Nase" in Gladbach . . .

 

Da ist Platz 18 nach zwei Spielen schon hart, auch wenn die Saison noch lang ist. "Sie wollen sich nun zuhause behaupten", sagt Thomas Schaaf. Da kommt Werder gerade recht. Denn die Bilanz der Borussia gegen die Bremer kann sich sehen lassen, nur zehn von 39 Bundesliga-Partien auf

dem Bökelberg oder im Borussia-Park gingen verloren. "Wir haben ja nun schon einige Spiele in Gladbach erlebt, wo wir haushoch überlegen waren, aber uns am Ende die lange Nase gezeigt wurde", erinnert sich Thomas Schaaf ungern. Auch das letzte Aufeinandertreffen im Februar 2007 lief so ab: Pierre Wome und Jurica Vranjes hatten Werder verdient zweimal in Führung geschossen, in der 94. Minute aber jubelte Gladbach über den Ausgleich.

 

Wie kann man so etwas verhindern? "Wir müssen unser Spiel durchbringen", fordert Schaaf. Also nicht so wie in Bielefeld, als es an Esprit und Durchsetzungsvermögen mangelte. Auch nicht so wie gegen Schalke, denn da war das Werder-Spiel zwar ansehnlicher, erfolgreich "durchgebracht" kann man das 1:1 dennoch nicht nennen. Vor allem gehe es darum, "die Zweikämpfe richtig aufzunehmen, denn die werden dort geführt werden." Schaaf hob die "Kompaktheit" der Gastgeber hervor, was man auch mit Zweikampfstärke oder gar -härte übersetzen kann. Also scheint der Werder-Coach davon auszugehen, dass seine Elf das Spiel bestimmen wird. "Wir müssen bei aller Offensive aufpassen, nicht ausgekontert zu werden", mahnt er und weist darauf hin, wie gut die Borussia das beherrscht: "Das schnelle Umschalten ist in Gladbach in der Geschichte verwurzelt."

 

"Wir sind gut in die Zweikämpfe gekommen, waren bereit die Wege zu gehen und für den anderen da zu sein. Das war ein Schritt nach vorn" – so kommentierte Schaaf vor einem Jahr den Dreier in Nürnberg. Das sind Sätze, die man sich auch gut für diesen Samstag, so gegen 17.30 Uhr, vorstellen kann.

 

von Enrico Bach

 

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